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Engoben Anleitung: Das Engoben 1×1

Engoben Anleitung: Das Engoben 1x1

Taucht man einmal in die Welt der Keramik ein, so kommt relativ schnell der Begriff Engobe auf. Was das genau ist und was eigentlich Sinterengoben sind erfahrt ihr hier in diesem Blog. Außerdem habe ich eine kleine Mischungsanleitung für Engoben in Pulverform, einige Auftragstechniken, sowie die Brenntemperatur und vieles mehr für euch rund um dieses Thema zusammengeschrieben.

Was sind Engoben?

Engoben sind fein vermahlene Tone, die mit Farbkörpern und/oder Oxyden eingefärbt sind. Sie werden auf (ungebrannte) lederharte Tonstücke aufgetragen. Das Ergebnis des Rohbrands ist eine matte, leicht raue Oberfläche. Danach kann das Werkstück mit einer transparenten Glasur noch einmal gebrannt werden, um die Farbe der Engobe zu intensivieren.

Bei bereits rohgebrannten Werken kann ebenfalls eine – dann etwas dünnere – Schicht Engoben aufgetragen werden.

Diese zwei Engoben sind auf einem weißen Tonscherben mit dem Pinsel 1-2 Schichten aufgetragen worden. Anschließend wurde auf der rechten Seite mit der transparenten Glasur GG-71 bzw. PG-1010 glasiert. Brenntemperatur: 1.040°C mit 20 Minuten Haltezeit.

Hier findet ihr unsere Auswahl an Engoben.

Was sind Sinterengoben?

Sinterengoben sind wie herkömmliche Engoben, die ab einer bestimmten Brenntemperatur mit Hilfe der enthaltenen Glasbildner eine seidenmatte bis seidenglänzende Oberfläche bilden.

Diese zwei Sinterengoben sind auf einem weißen Tonscherben mit dem Pinsel 2-3 Schichten aufgetragen worden. Brenntemperatur: 1.040°C mit 20 Minuten Haltezeit.

Hier findet ihr unsere Auswahl an Sinterengoben.

Mischungsanleitung von Engoben & Sinterengoben in Pulverfom

Um beim Auftragen die gewünschte bzw. erforderliche Konsistenz zu erreichen, gibt es hier eine kleine Anleitung zum Mischen der Pulver-Engobe mit Wasser und Hilfsmittel. Die Mengenangaben beziehen sich immer auf eine Einheit des anzumischenden Pulvers (zB. 1 kg, 500 g, etc.). Grundsätzlich gelten diese Angaben, einzelne Engoben können aber dennoch stark davon abweichen.

Flüssige Engoben benötigen keine Zugabe von Wasser oder Stellmittel, da sie schon streichfertig hergestellt worden sind.


Beim Anrühren der Engobe & Sinterengobe mit Wasser und Hilfsmittel geht ihr wie folgt vor:

  1. Die erforderliche Wassermenge abwiegen
  2. Das Hilfsmittel ins Wasser einrühren
  3. Das Pulver unter ständigem Rühren zugeben
  4. Lasst jetzt die angerührte Engobe ein wenig ruhen


Die Anleitung in Fotos, sowie die Brennkurve für den Rohbrand/Schrühbrand der Engoben und Sinterengoben findet ihr in unserem Download Engoben.

Auftragstechniken

Engoben werden auf den lederharten, ungebrannten Tonscherben aufgetragen. Dabei solltet ihr darauf achten, dass euer Werk nicht zu feucht, aber auch nicht zu hart ist. Testen könnt ihr das Ganze, indem ihr euer Werk anhebt und es sich dabei nicht verformt, dann ist es lederhart und bereit zum Engobieren. Falls ihr mehrere Schichten auftragt bzw. über eine andere Engobe malt, solltet ihr auf jeden Fall zwischenzeitlich warten, damit alles gut trocknen kann (je nach Werkstückgröße 10 min., eine halbe Stunde).

Engoben und Sinterengoben könnt ihr mit verschiedenen Methoden auftragen:

  • Pinsel

    Beim Auftragen mit dem Pinsel könnt ihr ganz viele verschiedene Strukturen erschaffen, je nach Beschaffenheit. Mit einem breiten, flachen Pinsel könnt ihr zB. große Flächen schön gleichmäßig bemalen.

    Ein borstiger Pinsel erschafft wiederum eine ganz andere Oberfläche. Am besten ihr probiert es auf einem Tonscherben aus und entscheidet erst dann, welche Struktur euch am besten gefällt und wie ihr euer Werk bemalt.

  • Malfläschchen
    Mit dem Malfläschchen könnt ihr, abhängig von der Größe der Maldüse, Linien und Punkte auftragen. Dabei ist vor allem die richtige Konsistenz der Engobe wichtig. Wenn die Engobe zu flüssig ist, könnt ihr keine Linien zeichnen, ohne dass diese sofort verrinnen. Auch hier ist ein Test auf einem Taschentuch/Küchenrolle von Vorteil.
  • Tauchen/Schütten

    Damit sich euer Werk beim Tauchen oder Schütten nicht komplett verformt, sollte es unbedingt lederhart sein. Ist das der Fall, könnt ihr mit dieser Technik ganz leicht eine schöne, gleichmäßige Oberfläche erzielen.

    Beim Schütten vom Inneren von Vasen oder hohen Gefäßen solltet ihr nur so viel Engobe nehmen, damit ihr die Fläche gut abdeckt. Seid ihr zu langsam beim Verteilen, so weicht ihr die Wand eures Werks wieder auf. Also schwer zugängliche Bereiche zügig mit der Engobe bedecken und Überschüssiges gleich wieder ausleeren, indem ihr euer Werk umdreht und ein wenig hin und her schwenkt.

    Wichtig ist, dass ihr abschließend die Unterseite bzw. die Bereiche, die mit der Bodenplatte in Berührung kommen, bei Sinterengoben gründlich abwischt, damit euer Werk im Steinzeugbrand nicht kleben bleibt.

Eine traditionelle Technik ist es, mit dem Malhorn Muster aufzutragen, ihr könnt auch mit Schablonen oder Abdeckwachs arbeiten. Hier könnt ihr euch kreativ austoben und verschiedenste Methoden ausprobieren.

Andere Techniken wie Sgraffito – hier kratzt oder schneidet ihr in das bereits engobierte Tonstück ein Muster -, oder Inlays – hier werden Rillen in den Ton geritzt und mit Engobe gefüllt – bringen auffällige Akzente in eure Werke.

Brenntemperatur

Engoben werden im Rohbrand/Schrühbrand mit einer Temperatur von 900 – 1.000°C (auch entsprechend des Brennbereichs der verwendeten Tonsorte) gebrannt.

Sinterengoben werden ebenfalls entsprechend deren Brennbereich bzw. auch bezüglich deren Brennfarbe und Oberfläche bei ca.950 – 1.250°C gebrannt.

Die Brenntemperatur für den Glasurbrand der beiden könnt ihr dem Etikett entnehmen, die meisten Engoben bzw. Sinterengoben können aber zwischen 950°C – 1.200°C, manche Sinterengoben sogar bis zu 1.300°C gebrannt werden, wobei es hier auch zu Veränderungen und Ausbleichen der Farben kommen kann.

Und noch einmal zur Erinnerung: Bitte achtet darauf, dass alle verwendeten Produkte die von euch gewünschte Brenntemperatur aushalten – damit es beim Öffnen des Ofens keine bösen, sondern nur schöne Überraschungen gibt. 😉

Warum mit Engoben arbeiten?

Engoben sind im Gegensatz zu Glasuren untereinander mischbar und auch richtig gut deckend. Je dicker die Engobe aufgetragen wird), desto weniger ist die Farbe des Tonscherbens nach dem Rohbrand zu sehen (empfohlen werden 3 Schichten). Je höher ihr brennt, desto dunkler wird die Engobe.

Ihr könnt aber auch Muster und Linien auf euer Werk malen und braucht keine Angst zu haben, dass euch die Farben später verlaufen, denn Engoben verbinden sich beim Rohbrand mit dem Tonscherben, verrinnen aber nicht.

Außerdem könnt ihr mit Engoben Glasuren einschließen, indem ihr eine Kontur mit der Engobe malt und die Glasur innen auftragt. Beim Brand rinnt die Glasur somit nicht weiter als bis zur Linie.

Sinterengoben bilden bei entsprechender Brenntemperatur bereits nach nur einmaligem Brennen eine seidenglänzende Oberfläche, es benötigt also keinen weiteren Brennvorgang. Besonders beim Arbeiten mit Kindern sind Sinterengoben besonders vorteilhaft, da einfach ein Brand ausgelassen werden kann und das viel Zeit und Nerven spart! 😉


Wie immer am Ende eines Blogs möchte ich noch ein paar Bücher vorstellen, die dieses Thema behandeln:

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Björn Boscheinen

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