
Es gibt doch nichts Schöneres, als sich mit Keramikfarben und dem Bemalen von Keramik zu beschäftigen! – Oder?
Keramik bemalen – ob mit Kindern oder alleine in einer ruhigen Minute – es macht immer Spaß! „Wie kann ich meine Keramik richtig bemalen? Mit welchen Farben bleibt die Farbe auf der Keramik haften?“ Um euch Antworten auf diese Fragen zu geben, scrollt und lest einfach weiter!
Als erstes geht es darum, in welcher Form wir die Keramik vorfinden: glasiert oder unglasiert. Wenn ihr selbst töpfert, ist sie natürlich noch unglasiert. Dennoch kann man sich für den Anfang auch bereits gebrannte allerdings unbemalte Keramik kaufen, um das Malen erstmal auszuprobieren.
Was ist Schrühware?
Schrühware, auch Rohware genannt, ist einmal gebrannt, unglasiert und deshalb noch saugfähig. Um jene poröse und raue Schicht zu veredeln, werden (vor oder nach dem Bemalen mit Farben) Glasuren verwendet. Diese versiegeln die Oberfläche und machen sie wasserundurchlässig. Um die Glasur mit der Rohware zu verbinden, muss diese – üblicherweise in einem speziellen Brennofen – je nach Rohware bei maximal 1080 °C oder 1240 °C gebrannt werden. Bitte erkundigt euch beim Kauf von Schrühware immer nach der Maximaltemperatur!
💡Vor dem Dekorieren müssen die Werkstücke von Verunreinigungen wie Staub und Schmutz durch Abblasen oder durch Abputzen mit einem weichen Pinsel gesäubert werden. Des weiteren muss sich vor dem Brennen eine Kontrolle der Rohware auf Risse und Sprünge erfolgen.
💡Spannungsrisse und Glasurabplatzungen hervorgerufen durch gegeneinander agierende Ausdehnungen des Scherbens und der Glasur während oder nach dem Brand können auftreten, sind jedoch kein Fehler der Rohware oder der Glasur. Um dies zu verhindern muss zuerst ein Testbrand durchgeführt werden.
In unserem kostenlosen Katalog zum Thema Rohware gibt es einen großen Überblick über unsere Rohware. Hier unten seht ihr Schrühware im Vergleich zu bereits glasierter Keramik.

Schrühware, noch unglasiert

Im Vergleich dazu: eine Mokka-Tasse bereits glasiert
Keramik bemalen: Unterglasur, Inglasur oder Aufglasur
Was für eine Farbe brauche ich, um Keramik zu bemalen? Dies kommt ganz auf die Variante des Bemalens an:
- Unterglasur
- Inglasur
- Aufglasur
Bei der Unterglasur bemalt man Rohware bzw. Schrühware. Wenn ihr euer Kunstwerk nicht selbst töpfern, sondern nur anmalen möchtet, könnt ihr wie gesagt auch Keramik Rohlinge kaufen. Schaut mal hier im Shop gibt es eine Vielzahl an gebrannten Tellern, Tassen oder Kännchen, die ihr zum selbst Bemalen mal ausprobieren könnt.
Auf den Fotos unten seht ihr die Unterglasur-Technik auf einem rohgebrannten Tonstück angewandt. Die Dekorfarbe wird mit Gummi Arabicum in Wasser angemischt, anschließend mit einem Malpinsel aufgetragen und trocknen gelassen. Danach wird das Werksstück mit transparenter Glasur überzogen (nochmals gut trocknen lassen!) und dann gebrannt.
Bei der Inglasurtechnik, auch Majolika-Technik genannt, wird auf die Rohkeramik eine meist weiße Glasur aufgetragen und dann mit Dekorfarbe auf die noch nicht ganz durchgetrocknete Glasur gemalt, dann wird der Glasurbrand bei der für die Ware und Glasur passenden Temperatur durchgeführt. Dadurch ist die Farbe besonders gut haltbar, bei gewissen Glasuren ist die Keramik sogar säureresistent und spülmaschinenfest. Diese Methode wird beispielsweise bei der Gmundner Keramik angewendet, wie man bei diesem Pin hier sieht. Sie ist eher für Profis anzuwenden, da ausbessern hier schwierig ist.
Bei der Aufglasur werden schon fertig gebrannte und glasierte Werke verschönert. Nach dem Auftragen der neuen Farbe wird das fertige Kunststück noch einmal niedrig gebrannt. Während des Brands bei ca. 850 °C sinkt die Farbe in die weich werdende Keramikglasur ein und es entsteht eine dauerhafte Verbindung.
💡Die Aufglasur-Farben werden aus verschiedenen Metalloxiden hergestellt und mit einem Flussmittel vermengt. Das Flussmittel sorgt dafür, dass die Farben bei einer vergleichsweise niedrigen Temperatur von 750-850 °C schmelzen und sich in den Untergrund einbrennen.
💡Die Farbe verbindet sich dabei während des Brennprozesses unlöslich mit der Grundglasur bzw. dem Glasstück und nimmt deren Erscheinungsbild, matt, seidenmatt oder seidenglänzend an.
Welche Keramik Farben gibt es?


Die Farben werden entweder in kleinen Näpfen (wie in einem Malkasten für Wasserfarben), in Quetschflaschen, als Pulver zum Mischen, oder in ready-to-use Form in kleinen Flaschen verkauft. Für die Unterglasurmalerei gibt es zusätzlich eigene Farb-, Wachs- und Oxidstifte. Im Bastelladen gibt es Porzellanstifte und streichfähige Porzellan-Farbe, die man zuhause im Backofen brennen kann und die vor allem zum Malen mit Kindern dient. Jede dieser Farbarten muss anders behandelt werden.
Wie benutze ich Wachsstifte auf Keramik?
Wachsstifte, wie zum Beispiel diese von Ceraline, haben die tolle Eigenschaft, dass Flüssigglasuren auf jenem Teil, den man mit dem Wachsstift bemalt, nicht haften. Das heißt, es entsteht wie hier rechts auf dem Foto ein Muster, welches hingegen der Flüssigglasur einen ganz anderen Effekt ergibt. Falls ihr versehentlich ein wenig Flüssigglasur über eine Wachsstelle getröpfelt habt, könnt ihr diese vor dem Brennen ganz einfach mit einem Tuch leicht abtupfen.
Die Flüssigglasur, welche hier verwendet wurde ist ein sattes Sonnenblumengelb. Hier bei uns im Shop erhältlich.


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