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Raku Brenntechnik

Raku Brenntechnik

Raku ist eine vielfältige Technik unter Keramik-Begeisterten, die eigentlich zu fast jeder Jahreszeit praktiziert werden kann – Frostfreiheit vorausgesetzt. Bei dieser speziellen Technik werden unter anderem ein spezieller Ton, Glasuren und Ausrüstung gebraucht. Wie der Brennvorgang funktioniert und welche speziellen Materialien ihr dazu braucht will ich euch hier näherbringen. Außerdem erfahrt ihr in diesem Artikel einige Tipps & Tricks und wieso Raku eigentlich so besonders ist.

Was ist die Besonderheit beim Raku Brand?

Die geschrühten Raku Objekte werden bei ca. 900°C – 1000°C gebrannt und mit einer langen Zange noch im heißen Zustand aus dem Ofen geholt. Durch die Temperaturunterschiede bekommt die Glasurschicht Risse, also den typischen Craquelé-Effekt. Dann lässt man die Werkstücke etwas abkühlen – abhängig von Wandstärke und Größe – und setzt sie in eine Tonne mit Deckel und brennbarem Material. Dieses fängt durch die Wärme zu brennen an. Wenn das nicht klappt, einfach einen heißen Steher mit in den Behälter stellen! Durch diesen Vorgang wird der Craquelé-Effekt noch mehr zur Geltung gebracht.

An den Stellen, wo keine Glasur aufgetragen wurde, entstehen durch den Rauch graue bis schwarze Flächen. Nach einer erneuten Wartezeit (bis zu einer Stunde) können die Werke aus der Tonne genommen, der Ruß abgeputzt und das Ergebnis bestaunt werden. Wenn ihr die einzelnen Vorgänge noch ein wenig genauer wissen wollt, dann ist vielleicht unser Was ist Raku Artikel genau das Richtige!

Da beim Rakubrand je nach Räuchertechnik viel Rauch entsteht und die Werkstücke im glühenden Zustand aus dem Ofen geholt werden, wird diese Technik nur im Freien angewandt – das Wetter spielt demnach eine gewisse Rolle.

Vorweg ein kleiner Tipp: In der Dämmerung versprüht der Raku Brand eine ganz besondere Atmosphäre

Welcher Ton ist für Raku geeignet?

Die Werkstücke durchlaufen bei der Raku Brenntechnik große Temperaturunterschiede. Die geeignete Masse für diese Technik muss also die Spannungen gut aufnehmen. Dafür eignen sich sehr grobe Massen mit einem hohen Anteil an Schamotten, für kleinere Werkstücke können auch feinere Massen verwendet werden – aber auch Spezialmassen mit guter Temperaturwechselbeständigkeit.

Um einen guten Kontrast zwischen Ton und Glasuren zu erreichen, ist die Masse meist weiß. Somit wird auch der Charakter von Raku noch mehr zur Geltung gebracht.

In unserem Online-Shop findet ihr drei Massen – Aufbaumasse, Drehmasse und Modelliermasse – die für den Raku Brand geeignet sind. Eigenkreationen sind aber auch erlaubt!

Welche Glasuren sind für Raku Keramik geeignet?

Raku Glasuren werden zwischen 800-1.000°C gebrannt, also im Niedrigbrand. Auch hier haben wir wieder viele verschiedene streichfertige Glasuren, aber auch in Pulverform gibt es eine gute Auswahl. Die fertigen Ergebnisse bei der Raku Keramik können natürlich je nach Temperatur, Werkstück usw. variieren.

Hier empfiehlt es sich besonders im Vorhinein Test-Brände durchzuführen, damit ihr bei eurem Werk dann schon ein bisschen ahnen könnt, wie ihr das gewollte Ergebnis erreichen könnt.

Vergesst bitte nicht: Wie bei “normalen” Keramiken kann es hier aufgrund der vielen Variablen zu unvorhergesehenen Überraschungen oder Missglücken kommen, unter anderem aufgrund der oben genannten Faktoren. Doch auch Zufälle können erfreulich sein und aus Fehlern kann man dann zumindest etwas lernen!

Was wird noch für den Raku Brand benötigt?

Das A und O beim Raku Brand ist Schutz und Sicherheit! Eine vollständige Schutzkleidung ist hier also angesagt. Diese besteht aus einer Rakuzange, mit der die Werkstücke leicht aus dem Ofen gehoben werden können. Weiters sind vor allem geeignete Handschuhe dringend notwendig, die diesen hohen Temperaturen standhalten können. Darüber hinaus gibt es auch Atemschutzmasken, Schürzen und Armschoner, die für diese Brenntechnik empfohlen werden.

Synthetische Kleidungsstücke oder Nylonjacken sind Tabu beim Raku-Brennen! Außerdem solltet ihr geschlossene Schuhe tragen. Auch die Haustiere sollten bei diesem Prozess nicht frei herumlaufen.

Zum Brennen benötigt ihr einen hitzebeständigen Behälter, brennbares Material wie Sägespäne, Laub, etc., einige alte Schalen und einen Kübel, wo ihr die Reste des brennbaren Materials von der Raku Keramik gründlich abwaschen könnt. Als Reibemittel könnt ihr hier Sand, Stahlwolle, Retzi, usw. verwenden.

Neben fertigen Raku Brennöfen gibt es auch die Möglichkeit, einen Ofen selber zu bauen. Hierfür haben wir einige Selbstbau-Materialien, die ihr dabei benötigen werdet.

Fazit

So, jetzt seid ihr perfekt ausgestattet für den ersten Brand – doch ihr wollt vorher noch mehr zum Thema Raku wissen? Wir haben bereits einen anderen Artikel auf unserer Website, wo wir unter anderem beschreiben, was genau beim Raku Brand passiert und woher Raku ursprünglich herkommt. Hier erfahrt ihr mehr darüber.

Wenn ihr an Raku Kursen interessiert seid, dann haben wir jedes Jahr einige Termine in Villach, wo sich alles um dieses Thema dreht. Auch Ed und Ine Knops, Autoren der Buchreihe Rakuvaria, bieten regelmäßig, teils mehrtägige Raku Kurse an. 

Wir wünschen euch viel Spaß beim Brennen und sind schon sehr auf eure Ergebnisse gespannt!

Noch immer nicht genug von Raku? Dann haben wir hier eine kleine Auswahl an Büchern, die euch vielleicht interessieren könnten.

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Björn Boscheinen

Björn Boscheinen

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