
Töpfern soll gelernt sein! Und wenn ihr noch am Anfang steht (so wie ich), dann habt ihr noch einiges vor euch. Damit ihr nicht in Panik verfallt, habe ich euch hier viel Wissenswertes zusammengeschrieben, das euch hoffentlich bei eurer Reise in die Töpfer-Welt behilflich ist.
Kurse, aber wo?
Es gibt eine Vielzahl an Töpferkurs-Anbietern (man muss sie nur finden). Vor allem Volkshochschulen bieten regelmäßig Kurse an. Hier könnt ihr euch zwischen einigen Kursinhalten entscheiden. Weiters bieten aber auch eine Vielzahl an professionellen Keramikern und Keramikhändler Kurse zum Töpfern, glasieren oder weiteren Themen an. Unter fachkundiger Leitung lernt ihr verschiedene Techniken und erhaltet Tipps und Tricks, die ihr später anwenden könnt.
Neben Kursen gibt es auch mehrtägige Workshops, die zum Beispiel in Keramikstudios stattfinden oder von Einzelpersonen angeboten werden. Hier könnt ihr euch super mit anderen Gleichgesinnten austauschen und taucht noch tiefer in die Welt der Keramik ein. Ihr erfahrt auch einige wissenswerte Tricks, die euch später helfen werden leichter an eure Wunschvorstellung auf der Scheibe heranzukommen.
Um die Fähigkeiten an der Scheibe zu erlernen oder zu verbessern, kann man sich auch eine Töpferscheibe in einem Töpferstudio mieten oder von einem Keramikhandel ausleihen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn ihr hier nicht direkt am Anfang steht, sondern schon einmal mit einer Scheibe gearbeitet habt und schon ein paar Basics anwenden könnt.
Die oben genannten Möglichkeiten sind selbstredend alle mit Kosten verbunden. Für all jene von euch, die sich ein wenig Geld sparen wollen, gibt es natürlich auch einen Weg das Töpfern zu erlernen. Und zwar mit YouTube oder Büchern! Einige Menschen lernen durch Zusehen und Nachmachen, also ist es auf jeden Fall einen Versuch wert. Klappt das nicht, dann habt ihr immer noch die Möglichkeit von einem professionellen Keramiker unterrichtet zu werden.
Wie geht das mit dem Drehen?
Ganz unter dem Motto: zentrieren, zentrieren, zentrieren! Um das optimal hinzubekommen, empfiehlt es sich am Anfang die Drehgeschwindigkeit der Scheibe nicht allzu hoch einzustellen.
Beim Zentrieren wird von der Seite und von oben ins Zentrum gedrückt um somit den Tonklumpen schön zentral zu positionieren. Anfangs wird es euch bestimmt prüfen und einige Nerven kosten, doch Übung macht den Meister und die braucht leider nun mal Zeit. Also nicht gleich aufgeben nach zwei, drei Versuchen, sondern weiterdrehen und immer besser werden! Als kleiner Tipp: Wenn man sich ganz auf die Mitte der Töpferscheibe konzentriert, klappt es am ehesten.
Falls es euch schwerfällt und ihr schon am Ende eurer Kräfte (und Nerven) seid, findet ihr hier einige Videos zum Thema Zentrieren oder ihr fragt einfach einen Töpfer.
Auf längere Zeit gesehen ist es allerdings empfehlenswert ab und zu einen Kurs zu besuchen, denn mit der Zeit schleichen sich kleine Fehler ein, die man selbst nicht einmal bemerkt. Diese können oft größere Auswirkungen haben und verhindern, dass man sich nicht wirklich weiterentwickeln kann. Deshalb ist es sinnvoll, sich von Zeit zu Zeit von einem außenstehenden Profi auf die Hände schauen zu lassen.
Welche Töpferscheibe eignet sich für den Anfang?
Töpferscheiben sind eine kostenintensive Anschaffung, deshalb ist es auf jeden Fall ratsam, sich vor dem Kauf der Scheibe zu überlegen, was man braucht und will. Denn 800€ auszugeben und nach zwei Jahren wieder eine neue Töpferscheibe zu kaufen, weil diese nicht mehr den Bedürfnissen entspricht, das können bzw. wollen sich nur wenige leisten.
Hier sind also ein paar Fragen, die ihr euch selbst stellen könnt vor dem Kauf:
- Was möchte ich produzieren?
- Wie groß und schwer sollen meine Werkstücke sein?
- Was möchte ich mit meinen Werkstücken machen? Verkaufen oder behalten?
Die W-Fragen sind hier besonders wichtig -> Wer, Was, Wo, Warum, Wie, Wozu, etc.
Erst wenn ihr einige davon beantwortet habt und damit zufrieden seid, solltet ihr euch entweder im Internet schlau machen oder bei einem Keramik-Fachhandel beraten lassen. Hier ist trotzdem immer ein persönliches Gespräch am besten, denn so können kleine, wichtige Details gefunden werden, die ihr vorher vielleicht noch nicht bedacht habt und wichtig für die Entscheidung der eigenen Töpferscheibe sind.
Welche Materialien benötige ich noch?
Damit ihr nun endlich zu drehen beginnen könnt, braucht ihr zuallererst einen Drehton. Dazu benötigt ihr noch Tonschneider, Schwamm, Abdrehschlinge und Drehschiene. Habt ihr euch alle Materialien besorgt, steht euch nichts mehr im Weg.
Zu dem Thema gibt’s übrigens einen eigenen Blogeintrag, in dem ich euch so ziemlich alle Werkzeuge beschreibe, die ihr beim Drehen auf der Scheibe benötigen könnt. Hier findet ihr ihn: Zubehör für Töpferscheiben.
Fazit
Töpfern ist wie jedes andere Hobby auch, es verlangt Zeit und Energie ab. Aber nach und nach werdet ihr die Basics beherrschen und könnt mehr ins Detail gehen, euch vielleicht sogar ein eigenes Markenzeichen ausdenken und umsetzen. Zum Töpfern gehört also auf jeden Fall viel Herzblut dazu!
Falls ihr noch mehr Tipps für Töpfer-Anfänger habt, könnt ihr gerne das Kontaktformular unten ausfüllen und mir schreiben! Ich freue mich auf jede Nachricht von euch 🙂