
Mit Ton zu arbeiten ist für viele nicht nur ein Hobby. Trotz der Freude ist das Brennen jedoch ohne eigenen Brennofen meist mit vielen Mühen verbunden, denn nicht immer ist ein Brennservice in der Nähe zu finden.
Um ohne Brennofen modellieren und das fertige Werk komplett zuhause zu gestalten zu können, gibt es einige Massen, die ohne Brand auskommen und trotzdem gut aussehen!
Was ihr dazu alles braucht und auf was ihr achten müsst, zeige ich euch in diesem Artikel.
Wie kann ich zuhause töpfern ohne Brennen?
Was ihr genau dazu braucht, kommt auf euer gewünschtes Werk an. So könnt ihr zB. mit einem Nudelholz die Masse ausrollen, eine Schüssel als Eindrück- oder Überschlagform verwenden oder mit einem Spitzentuch, einem Blatt oder anderen Objekten bestimmte Muster in den Ton einarbeiten.
- die Daumendrucktechnik -> mit dem Daumen drückt ihr eine Mulde in den Ton und drückt immer weiter, bis das gewünschte Objekt entsteht,
- die Wulsttechnik -> Tonwülste werden aufeinander gestapelt (mit Schlicker dazwischen) und die Übergänge entweder verstreichen oder (auch teilweise) sichtbar lassen,
- oder auch die Plattentechnik -> mit einem Nudelholz und zwei flachen Holzstäben könnt ihr die Dicke eures Tons bestimmen und mit einem Schnittmuster und Schlicker sogar einzelne Platten zu einem Gegenstand zusammen kleben, anwenden.
Gibt es einen Ton, der ohne Brennen auskommt?
Wie ihr oben schon mitbekommen habt, gibt es lufthärtende Massen. Neben klassischem weiß und rot gibt es aber auch noch andere, die ihr in so ziemlich jeder Farbe erhalten könnt.
Trotzdem möchte ich euch gerne die zwei klassischen Massen vorstellen. Beide könnt ihr im Backofen mit bis zu 110°C brennen, um so die Trocknungszeit zu verringern und die Werke bruchsicherer zu machen.
Auch wenn sie Airdry heißen, können sie dennoch im Keramikbrennofen bei 20 – 1200°C gebrannt werden. Bei diesem Prozess kann es allerdings zu Geruchsbildung durch Verbrennung von organischen Bindern in der Masse kommen.
Modelliermassen werden also nach einer gewissen Trocknungszeit von ca. zwei Wochen hart, im Gegensatz zu Polymer-Ton, welcher keine Tonmineralien beinhaltet. Dieser wird wirklich erst dann hart, wenn ihr ihn im Ofen backt.
In Österreich, Deutschland und der Schweiz ist vor allem FIMO als Polymer-Ton am bekanntesten, es gibt aber auch weitere Massen wie Keramiplast, Papiermaché, Holzmodelliermehl und viele weitere.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass ihr normalen Ton formt und an der Luft trocknen lasst. Damit euer Werk dann auch länger steht, solltet ihr es an einen Ort stellen, an dem die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Damit es nicht zerfällt solltet ihr es nach der Platzierung nach Möglichkeit nicht mehr in die Hände nehmen. Somit ist es auch wirklich nur ein Dekoobjekt und kein Gebrauchsgegenstand.
Hier kommt ihr zu unserem Kapitel Tone, Massen, Porzellane aus unserem Hauptkatalog.
Auf was muss ich dabei achten?
Beim Trocknen des Tons solltet ihr auf einige Dinge achten, damit ihr am Ende nicht vom Ergebnis enttäuscht seid.
Die beste Bedingung zum Trocknen der Masse ist eine beinahe konstante Zimmertemperatur, das heißt ihr solltet die Klimaveränderungen an diesem Ort so gut es geht minimieren. Weder Durchzugsluft, noch Heizkörper oder Sonneneinstrahlung sind optimal für den Prozess.
Damit das Werk dann auch noch gleichmäßiges trocknet, solltet ihr es in regelmäßigen Abständen ein wenig drehen, um auch die Liegefläche besser trocknen zu lassen. Achtet vor allem hier darauf, dass ihr es gleichmäßig angreift beim Hochheben, damit ihr Beulen vermeidet.
Objekte aus an der Luft gehärtetem Ton sind feuchtigkeitsempfindlich und sollten nicht im Bad oder der Küche platziert werden. Sie sind also weder wasserdicht noch -fest. Außerdem sind sie eher anfällig für Brüche bzw. Risse, hier könnt ihr aber mit der Versiegelung ein wenig nachbessern.