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Was ist Raku?

Was ist Raku?

Raku kommt ursprünglich aus einer Teezeremonie der japanischen Zen-Kultur aus dem 16. Jahrhundert. Hierbei werden die glühend heißen Teeschalen aus dem Ofen genommen und anschließend Tee eingegossen. Dieser setzt sich in den Haarrissen ab und färbt dadurch die Schale ein.

Darauf basierend entstand in den sechziger Jahren das westliche Raku, wobei hier die Stücke vom Brennofen in Sägespäne gestellt werden.

Bei dieser Raku Brenntechnik wird also eine geschrühte Skulptur oder ein Gefäß im Gasbrennofen bei Temperaturen um 1000°C gebrannt. Die glühende Raku Keramik wird nach und nach mit einer langen Raku-Zange aus dem Ofen genommen und anschließend mit organischem Brennstoff – wie Laub oder Sägespäne – luftdicht in einem hitzebeständigen Behälter verschlossen. Hier entstehen nun die für diese Brenntechnik typischen Effekte, dazu weiter unten mehr. Abschließend wird die Raku Keramik mit Wasser und/oder Sand gereinigt, um den Rest des organischen Materials vollständig von der Oberfläche zu entfernen.

Was benötige ich zum Raku-Brennen?

Am wichtigsten ist die eigene Sicherheit, deshalb sollte vorher für die geeignete Schutzkleidung gesorgt sein. Hier sind vor allem eine Rakuzange, hitzebeständige Handschuhe und eine Atemschutzmaske sehr wichtig.

Synthetische Kleidungsstücke oder Nylonjacken sind Tabu beim Raku-Brennen! Außerdem solltet ihr geschlossene Schuhe tragen. Auch die Haustiere sollten bei diesem Prozess nicht frei herumlaufen.

Um etwas gestalten zu können, braucht ihr als Erstes eine geeignete Masse, Raku Glasuren – wir haben einige Fertigglasuren zum Brennen, ihr könnt sie jedoch auch selber mischen – und einen Raku Ofen. Letzteres gibt es auch von der Marke Eigenbau -> Hier findet ihr die Materialien, die ihr dazu benötigt.

Zusätzlich braucht ihr, wie vorher schon erwähnt, einen hitzebeständigen Behälter mit brennbarem Material und eine größere Schale, in der ihr die Reste des organischen Materials gründlich vom Werkstück abwaschen könnt. Wer keinen Sand als Reibmittel verwenden will, kann auch Stahlwolle, Retzi, etc. einsetzen.

Da beim Rakubrand je nach Technik viel Rauch entstehen kann und die Werkstücke im glühendem Zustand aus dem Ofen geholt werden, wird praktischerweise im Freien gebrannt – das Wetter spielt demnach auch eine kleine Rolle.

Was genau passiert beim Rakubrand?

Die geschrühte Raku Keramik wird bei ca. 900°C – 1000°C gebrannt und mit einer langen Zange aus dem Ofen geholt. Da es draußen viel kälter ist, erleidet das Werkstück einen Schock und bekommt in der Glasurschicht Risse, also den typischen Craquelé-Effekt. Danach wartet man einige Sekunden bzw. bei größeren Werken sogar ein paar Minuten und stellt die Ware nun in eine Tonne mit Deckel und brennbarem Material. In der geschlossenen Tonne entsteht nun ein Sauerstoffmangel, der die Flamme zu Rauch werden lässt. Dieser Rauch dringt bei der richtigen Temperatur in die Risse der Glasur, somit bringt er den Craquelé-Effekt noch mehr zur Geltung. An den Stellen, wo keine Glasur aufgetragen wurde, entstehen durch den Rauch graue bis schwarze Flächen. Nach ca. einer halben – einer Stunde können die Werke aus der Tonne genommen, der Ruß abgeputzt und das Ergebnis bestaunt werden.

Da bei diesem Prozess viel Rauch aus der Tonne dringt, haben Ed und Ine Knops in ihrem Buch Rakuvaria 2 eine Anleitung für Systeme ohne Rauchbelästigung dargelegt. Auf diese Weise sind Geruchs- und Sichtbelästigung viel geringer, was die eigene Gesundheit fördert, weniger stinkt und die Nachbarn sind auch glücklich darüber! 😉

Es gibt auch noch viele Variationen des Raku, dazu vielleicht ein anderes Mal.

Raku-Kurse?

Wie bei vielen anderen Techniken ist es am Anfang immer ratsam, einen Kurs oder mehrtägigen Workshop zu besuchen, denn dort können die Abläufe genau studiert und probiert werden. Hier erfahrt ihr auch wertvolle Tipps & Tricks für spätere Alleingänge ohne Anleitung.

Auch hier einige Firmen, als auch Privatpersonen, Kurse vom Frühling bis in den Herbst an. Zum Beispiel Ed und Ine Knops aus den Niederlanden. Von ihnen haben wir schon des öfteren Raku Workshops angeboten, die sich meistens über zwei Tage lang abspielen.

Auch wir haben dieses Jahr wieder eine kleine Auswahl an Raku Kursen -> hier mehr dazu.

Ihr wollt noch mehr über Raku und dessen Besonderheiten erfahren? Hier findet ihr ein paar Bücher, die genau dieses Thema behandeln:

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Björn Boscheinen

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